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HF - Arbeitsbereich Human Factors & Diagnostik

Die jüngsten und dauerhaft auftretenden Innovationen im Bereich der digitalen Technologien haben nicht nur neue Fragen und Herausforderungen in die arbeits- und organisationspsychologischen Disziplinen erzeugt, sondern auch die Arbeitswissenschaften (Human Factor), die Mensch - Maschine - Interaktion, die Risiko- und Sicherheitswissenschaften usw. erweitert. Um mit diesen Entwicklungen für die Erhöhung der Sicherheit und Verbesserung der Effizienz bei der Mensch-Technik-Interaktion wurde an der Fakultät für Sicherheitstechnik der Universität Wuppertal das Institut für Sicherheitstechnik (IST) 2004 gegründet. In dem IST arbeiten Ingenieure, Psychologen, Ärzte und andere menschliche Wissenschaftler zusammen und analysieren komplexe Fragen in diesem Bereich. Die Abteilung IST "HF - Human Factors & Diagnostik" (Prof. Dr. H.O. Häcker) beschäftigt sich vor allem mit dem Thema der psychischen Komponenten der Tätigkeitsperformanz und Informationsprozesse zur Ableitung ergonomischer Mensch-Maschine-Systeme.

Psychodiagnostisch fundierte Auswahlverfahren für die Bestenauslese von Personen, die komplexe und spezifischen Überwachungs- und Steuerungs-tätigkeiten mit hohem kognitivem Anforderungsgrad zu bewältigen haben, müssen tätigkeits- und anforderungsorientiert für die entsprechenden Berufs-felder konstruiert werden. Beispiele dafür sind der fliegerische Bereich, die Steuerung und Überwachung von Anlagen, die Flugsicherung etc. Dieses Testprinzip wurde bereits vor fast einem Jahrhundert in der Psychotechnik praktiziert und wird heute mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Hard- und Software in Ganz- oder Teilsimulation realisiert. Die Augenschein-validität solcher Auswahlverfahren ersetzt weder die umfassende Überprüfung der psychometrischen Kennwerte der Testaufgaben, noch die Bestimmung der mit den Aufgaben erfassten psychologischen Konstrukte. Simulationstechniken können nur dann bei der Prognose von Ausbildungs- oder Berufserfolg effektiv eingesetzt werden, wenn bei der Konstruktion der Aufgaben und bei der Auswahl der entsprechenden Leistungsscores die erforderliche Güte der psychometrischen Kennwerte erreicht wird.
Außerdem gilt der altbekannte psychometrische Grundsatz, dass bei der Validierung nicht der Test (an sich) validiert wird, sondern die Interpretation der aus der speziellen Validierungsphase gewonnenen Daten. Daraus resultiert, dass die Evaluation der Konstruktion und der Auswertung von simulationsgestützten Tests, aber auch von Tests allgemein, kontinuierlich erfolgen muss.

  • Das Flugmedizinische Institut der Luftwaffe